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Hormonfreie Verhütung: Das solltest du wissen

Dass eine sichere Verhütungsmethode wichtig ist, steht außer Frage. Die meisten denken bei Verhütung womöglich zuerst an das Kondom oder die Pille. Auf dem Markt gibt es mittlerweile jedoch eine große Bandbreite an Verhütungsmethoden, von denen manche besser und manche schlechter abschneiden. Dazu kommt auch noch die Frage “Möchte ich hormonell verhüten oder den hormonfreien Weg gehen?”. Entscheidest du dich für die hormonfreie Verhütung, geht das womöglich auch erstmal mit Kopfzerbrechen einher. Welche Verhütungsmethoden ohne Hormone gibt es, welche sind am sichersten und welche am gesündesten? In dem heutigen Blogbeitrag möchten wir dich über hormonfreie Verhütung aufklären und dir die wichtigsten Fakten nennen. 

Welche hormonfreien Verhütungsmethoden gibt es?

Entscheidest du dich für die hormonfreie Verhütung, so bleiben dennoch eine Reihe von Verhütungsmethoden bestehen. Unterschieden werden muss hierbei zwischen chemischen und mechanischen Verhütungsmitteln sowie natürlichen Verhütungsmethoden und der Sterilisation. Diese hormonfreien Methoden möchten wir dir einmal kurz erläutern.

Chemische Verhütung

Chemische Verhütungsmittel, auch Spermizide genannt, töten die Spermien in der Vagina ab. Sie gibt es als Scheidenzäpfchen, Cremes, Gels, Schaum und Vaginalfilm. Für mehr Sicherheit können sie kombiniert mit mechanischen Verhütungsmitteln verwendet werden. 

Mechanische Verhütung

Mechanische Verhütungsmittel bilden eine Barriere und verhindern dadurch, dass Spermien die Eizelle erreichen. Dazu zählen das klassische Kondom, die Kupferspirale oder andere Barrieremethoden wie beispielsweise das Femidom oder das Diaphragma. 

Natürliche Verhütung

Zusätzlich ist es möglich, auf natürliche Verhütungsmethoden zurückzugreifen. Dabei werden beispielsweise anhand der Körpertemperatur oder Konsistenz und Farbe des Zervixschleims die fruchtbaren Tage bestimmt. Wie sich der Ausfluss während der einzelnen Zyklusphasen verändert, kannst du hiernachlesen. An den fruchtbaren Tagen sollte dann entweder ganz auf Geschlechtsverkehr verzichtet oder andere Verhütungsmethoden verwendet werden. 

Sterilisation

Sterilisation ist eine Methode der Verhütung, die endgültig ist. Hier werden bei einem operativen Eingriff die Ei- oder Samenleiter durchtrennt.Achtung: Dieser Vorgang ist in den meisten Fällen nicht reversibel.

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Was ist die beste hormonfreie Verhütung?

Pearl-Index 

Welches hormonfreie Verhütungsmittel ist das beste bzw. vertrauenswürdigste? Hier lohnt sich ein Blick auf den Pearl-Index der entsprechenden Verhütungsmethode. Der Pearl-Index (PI) sagt aus, wie hoch die Sicherheit der Verhütungsmethode ist. Festgemacht wird er an der Häufigkeit von Schwangerschaften trotz Empfängnisverhütung. Das kannst du dir so vorstellen: 100 Personen verwenden ein Jahr lang die gleiche Verhütungsmethode und innerhalb dieses Jahres treten 4 Schwangerschaften auf, dann liegt der Pearl-Index bei 4. Je kleiner der Pearl-Index also ist, desto höher ist die Sicherheit des Verhütungsmittels. 

Im Hinblick auf den Pearl-Index solltest du jedoch beachten, dass Hersteller häufig den Pearl-Index angeben, der auf die Sicherheit ohne Anwendungsfehler verweist. Andere wiederum schließen die Anwendungsfehler mit ein. Von einer allgemeinen Gültigkeit kann daher nicht ausgegangen werden und der Pearl-Index dient nur zur Orientierung. 


Sicherheit

Welche hormonfreien Varianten laut ihres Pearl-Index die sichersten sind, haben wir dir einmal aufgelistet:

1) PI 0,2 - 0,3: Sterilisation
2) PI 0,3 - 0,8: Kupferspirale und Kupferkette
3) PI 0,4 - 2,3: Natürliche Verhütung: Symptothermale Methode 
4) PI 2 - 12: Kondome 
5) PI 5 - 25: Femidom 

Doch hohe Sicherheit heißt nicht gleich, dass die bestimmte Verhütungsmethode für dich in Frage kommt und sie die für dich beste ist. Denn so wie die einzelnen Methoden ihre Vorteile haben, so haben sie auch ihre Nachteile. Welche das sein können, wollen wir dir nun einmal kurz erklären.

Nachteile der hormonfreien Verhütungsmethoden

Die Kupferspirale oder Kupferkette kann beispielsweise stärkere Regelblutungen und Menstruationsbeschwerden verursachen. Zusätzlich erhöht sich das Risiko einer Infektion leicht. 

Die symptothermale Methode erscheint hinsichtlich des Pearl-Index zwar auf den ersten Blick sehr sicher, jedoch ist das auch nur der Fall, wenn sie richtig angewandt wird. Das heißt, während der fruchtbaren Zeit muss auf Geschlechtsverkehr verzichtet werden, es sei denn, es wird zusätzlich auf eine andere Verhütungsmethode (z.B. Kondom) zurückgegriffen. 

Die Sterilisation kommt nur für die Personen in Frage, dessen Familienplanung abgeschlossen ist.Es handelt sich dabei also um eine Entscheidung, die sehr gut durchdacht sein sollte. 

Kondome hingegen sind ein Verhütungsmittel, das bei richtiger Anwendung einen zuverlässigen Schutz bietet und das gleich zweifach: Es bietet Empfängnisschutz sowie Schutz vor sexuell übertragbaren Krankheiten. 

Anders verhält es sich mit dem Femidom: Zwar kann es auch vor sexuell übertragbaren Infektionen schützen, jedoch ist der Pearl-Index hier weitaus höher und hängt von der korrekten Anwendung ab. Hinzu kommt, dass sich viele Paare durch das Frauenkondom beim Geschlechtsverkehr gestört fühlen.

Hormonfreie Verhütung: Was ist die beste Alternative zur Pille?

Die Pille ist in Deutschland nach wie vor das am häufigsten verwendete Verhütungsmittel. Mittlerweile steht sie jedoch stark im Zentrum von Spekulationen, weshalb viele Personen von der Verwendung der Pille absehen. Die Nebenwirkungen reichen hier vom Verlust der Libido über Migräne bis hin zu Thrombosen. Auch Studien belegen, dass immer weniger Menstruierende zur Pille greifen. 
Doch welche ist nun die beste Alternative zur Pille? Leider müssen wir dich enttäuschen, denn es gibt nicht DIE BESTE Alternative zur Pille. Jeder Mensch ist verschieden und für jeden klappt eine Verhütungsmethode besser als eine andere.Sofern du nicht genau weißt, welche Verhütungsmethode für dich gut funktioniert, solltest du dich am besten an deine Gynäkologin oder deinen Gynäkologen wenden. Diese können dir die verschiedenen Verhütungsmethoden aufzeigen und dich über mögliche Risiken aufklären. 

Was ist das gesündeste Verhütungsmittel?

Das am unkompliziertesten zu verwendende Verhütungsmittel ist womöglich das Kondom. Aber ist es auch das “gesündeste” Mittel zur Verhütung? Tatsächlich gehen von Kondomen keine Risiken oder Nebenwirkungen aus. Zwar gibt es Personen, die auf Latex allergisch reagieren, jedoch können diese dann auf Kondome aus dem Kunststoff Polyurethan zurückgreifen. Erhältlich sind sie meist in der Apotheke. Zusätzlich ist es ein Verhütungsmittel, welches hormonfrei ist. Das Kondom ist zudem das einzige Verhütungsmittel, das zusätzlich vor HIV/AIDS schützt. Daneben besteht durch die Verwendung von Kondomen ein vermindertes Risiko, sich mit anderen sexuell übertragbaren Krankheiten anzustecken.

Eine ebenfalls “gesunde” Verhütungsmethode ist die natürliche Verhütungsmethode, bei welcher du deine Basaltemperatur misst und deinen Zervixschleim beobachtest. Da du hierbei weder etwas oral oder vaginal in deinen Körper einführst und lediglich auf Signale deines Körpers achtest, könnte dies als gesunde Verhütungsmethode deklariert werden. Beachte hierbei jedoch, wie oben beschrieben, dass diese Methode eine gewisse Übung benötigt und bei nicht korrekter Anwendung, nicht sehr sicher ist. 

Welches Verhütungsmittel ist 100% sicher?

Kurz und knapp gesagt: Keine Verhütungsmethode ist 100 % sicher. Es gibt kein Verhütungsmittel mit einem Pearl-Index 0. Zudem entscheidet stets die richtige Anwendung einer Verhütungsmethode darüber, wie wirksam sie ist. 
Wir können dir aber verraten, welches Verhütungsmittel das derzeit sicherste auf dem Markt ist. Die sicherste Verhütungsmethode ist das Hormon- oder Verhütungsstäbchen mit einem Pearl-Index von 0,1 - 0,9. Dieses ist etwa 4 cm lang und hat einen Durchmesser von 2 mm. Im Zuge eines kleinen chirurgischen Eingriffs wird es unter die Haut implantiert, auf der Höhe der Oberarm-Innenseite. Einmal implantiert, kann es bis zu 3 Jahre unter der Haut verweilen. Wie es sein Name schon verrät, handelt es sich dabei jedoch um eine hormonelle Verhütungsmethode. Als Hormon ist Gestagen enthalten, weshalb das Stäbchen wie die Minipille wirkt. Wie bei jedem anderen hormonellen Verhütungsmittel, gehen auch mit der Verwendung des Verhütungsstäbchens Risiken und Nebenwirkungen einher. Das können beispielsweise häufige Zwischenblutungen, Akne oder ein erhöhtes Osteoporose-Risiko sein.

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